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Cocastrauch

Der Kokabusch ist eine Pflanze, aus deren Blättern Kokain hergestellt wird. Die Blätter des Kokabusches werden trotz Bedenken bezüglich der Sicherheit und der Illegalität der Verwendung zur Herstellung von Medizin verwendet. Kokablätter werden gekaut, um Hunger zu lindern, Erschöpfung zu reduzieren und die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Kokaextrakte werden zur Anregung der Magenfunktion, zur Beruhigung und zur Behandlung von Asthma, Erkältungen und anderen Leiden verwendet. Kokatee wird in den peruanischen Anden und anderen Höhenlagen zur Behandlung der Höhenkrankheit verwendet. In manchen Ländern ist eine Form von Kokain als rezeptpflichtiges Medikament erhältlich, das zur Betäubung von Augen-, Nasen- und Halsschmerzen, sowie zur Verengung der Blutgefäße eingesetzt wird. Im Bereich der Industriellen Fertigung werden Koka Extrakte, aus denen das Kokain entfernt wurde, als Aromastoffe für Cola Getränke und Nahrungsmittel verwendet.

 

Wie wirkt Koka?

Das in Kokablättern enthaltene Kokain kann die Gehirnaktivität steigern und eine betäubende Wirkung besitzen. Kokain besitzt ein sehr hohes Suchtpotential.

Wie effektiv ist Koka?

Kokaprodukte sind wahrscheinlich zur Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit ineffektiv. Koka erhöht die Herzfrequenz, doch es scheint die Leistungsfähigkeit des Herzens oder andere Körperreaktionen auf körperliche Anstrengungen nicht zu verbessern. Es gibt nicht genügend wissenschaftliche Daten, um eine Aussage bezüglich der Effektivität von Koka bei Asthma, Erkältung und Höhenkrankheit, sowie zur Anregung der Magenfunktion treffen zu können. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um die Effektivität von Kokaprodukten bei diesen Anwendungen bewerten zu können.

Sicherheit und Nebenwirkungen

Kokablätter, aus denen das Kokain entfernt wurde, sind für die meisten Menschen sicher und unbedenklich, wenn sie in normalen lebensmittelüblichen Mengen verwendet werden. Die Verwendung des in Kokablättern enthaltenen Kokains in Form verschreibungspflichtiger Medikamente ist bei einer Verwendung auf dem Auge oder der Haut sicher und unbedenklich, wenn die Anwendung von einem Arzt überwacht wird. Die Verwendung von Kokain als Freizeitdroge oder zu medizinischen Zwecken ohne ärztliche Kontrolle ist illegal. Mögliche Nebenwirkungen von Kokain umfassen Hyperaktivität, Ruhelosigkeit, Erregung, Migränekopfschmerzen, Krampfanfälle, Schlaganfall, Herzinfarkt, Aneurysmen, hohen Blutdruck und Leber- und Nierenversagen.

Bereits ¼ Teelöffel Kokain kann tödlich sein. Darüber hinaus besitzt Kokain ein sehr hohes Suchtpotential.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Die Verwendung von Koka, bei dem das enthaltene Kokain nicht entfernt wurde, ist für niemanden sicher und unbedenklich, doch für einige Menschen gibt es noch mehr Gründe, es nicht zu verwenden:

Schwangerschaft und Stillzeit: Das Inhalieren oder die orale Einnahme von Koka ist für schwangere Frauen nicht sicher und unbedenklich, da das enthaltene Kokain zu Fehlgeburten oder Geburtsdefekten führen kann. Die Verwendung von Koka wird außerdem mit plötzlichem Kindstod in Verbindung gebracht. Das Inhalieren oder die orale Einnahme von Koka ist auch für stillende Frauen nicht sicher und unbedenklich, da das enthaltene Kokain über die Muttermilch ausgeschieden wird und bei gestillten Kindern schädliche Wirkungen besitzen kann.

Asthma: Das in Koka enthaltene Kokain kann Asthma verschlimmern. Asthmatiker sollten deshalb kein Koka verwenden.

Herzkrankheiten: Das in Koka enthaltene Kokain kann Herzkrankheiten verschlimmern.

Erhöhtes Risiko für Schlaganfälle: Wenn man bereits einen Schlaganfall erlitten hat oder ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle aufweist, sollte man Koka nicht verwenden. Das in Koka enthaltene Kokain erhöht das Risiko an einer geplatzten Ader im Gehirn zu sterben.

Plasma Pseudocholinesterase Defizit (PPD): Menschen, die unter dieser Krankheit leiden, weisen ein höheres Risiko auf, durch die Verwendung von Kokain Krampfanfälle zu erleiden oder nach dem Konsum von Kokain zu sterben.

 

Wechselwirkungen

Man sollte Koka nicht verwenden, wenn man folgende Medikamente einnimmt:

Alkohol:

Koka enthält Kokain. Kokain kann das Denken beeinflussen. Auch Alkohol kann das Denken beeinflussen. Aus diesem Grund sollte man Koka nicht verwenden, wenn man zuvor Alkohol getrunken hat.

Nifedipin

Koka enthält Kokain. Die Einnahme von Kokain in Kombination mit Nifedipin erhöht das Risiko für ernsthafte Nebenwirkungen wie Krampfanfälle.

Dosierung

Eine angemessene Dosierung von Koka hängt von unterschiedlichen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und weiteren ab. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage über angemessene Dosierungsbereiche für Koka treffen zu können. Aus diesem Grund sollte man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten und/oder vor der Verwendung einen Arzt oder Apotheker fragen.

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