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Cobalt

Kobalt bzw. Cobalt, ist ein Element aus der Gruppe der Schwermetalle. Sein chemisches Symbol lautet Co. Es besitzt die Ordnungszahl Z = 27 im Periodensystem der Elemente. Reines Kobalt ist sehr hart und ist von einem silbrigen Äußeren. Sein Name leitet sich von dem Wort Kobold, einer Art neckischerm (Berg) Geist, ab. Der Name stammt von den Bergleuten des Mittelalters, die es oft wegen seines silbrigen Aussehens mit Silber verwechselten bzw. Silber in Kobaltvorkommen vermuteten, sich aber stets getäuscht sahen. In der Erdrinde ist es das 29 häufigste Element. Zum Färben von Gläsern wurde es bereits im alten China, in Ägypten, sowie bei den Römern und Griechen verwendet. Die Entdeckung des Elements Kobalt wird dem schwedischen Chemiker Georg Brandt (1694-1768) im Jahre 1735 in Stockholm zugeschrieben. In der Natur kommt es in einer Reihe von Erzen, wie dem Weißnickelkies oder dem Kobaltkies, vor. In reiner Form kommt es nur in Meteoriten vor, die die Erde getroffen haben. In der technischen Industrie wird Kobalt als Färbemittel, zur Herstellung von Dauermagneten, sowie in Metalllegierungen für besonders korrosionsbeständige Metalle verwendet. Diese finden u.a. Anwendung in Turbinen, in Düsen- und Raketenmotoren, Chemieanlagen oder bei Werkzeugen, wie Bohrern oder Meißeln. Das radioaktive Co 60 mit einer Gammaenergie von rund 1 MeV und einer Halbwertszeit von 5,27 Jahren wird in Kobaltbestrahlungseinrichtungen in der Strahlentherapie zur Bestrahlung von gutartigen und bösartigen Erkrankungen verwendet. Deren Bedeutung hat aber durch die Verwendung von Linearbeschleunigern in den letzten Jahren stark abgenommen. Kobalt ist Bestandteil des Vitamins B12, und somit an der Bildung roter Blutkörperchen beteiligt. Es ist weiterhin an der Aktivierung einer Reihe von Enzymen, wie z.B. der Superoxiddismutase beteiligt. Dieses Enzym baut in der Zelle Wasserstoffperoxid (H2O2) ab. Im menschlichen Körper schätzt man den Bestand auf 1-2 mg. Speicherorgane für Kobalt sind vor allem die Leber, das Knochenmark, Bauchspeicheldrüse, Milz und die Nieren.

Hauptlieferanten

Kobalt ist in allen Lebensmitteln, die Vitamin B12 enthalten, vorhanden. Vitamin B12 kommt in tierischen Produkten wie Fleisch, Innereien wie Leber, Nieren, Herz, sowie in Fisch, Milch und Eiern vor. Auch in Sauerkraut, welches mikrobiell hergestellt wird, ist es enthalten. Pflanzen enthalten so gut wie kein B12. Veganer, also Vegetarier, die neben dem Verzicht auf Fleisch auch keine Milch oder Eier zu sich nehmen, sollten deshalb auf ein B12-Präparat zurückgreifen. Auf Grund der chemisch engen Verwandtschaft zwischen Kobalt und Eisen kann es bei hohen Eisenkonzentrationen im Darm, z. B. durch die Einnahme von Eisentabletten, zu einer verminderten Aufnahme von Kobalt kommen.

Mangelerscheinungen

Das Vitamin B12, und damit auch Kobalt, kann in der Leber gespeichert werden, so dass sich ein Mangel erst nach sehr langer Zeit (ca. 2 bis 5 Jahre) bemerkbar macht. Veganer, ältere Menschen oder Patienten, denen der Magen entfernt wurde, sowie Alkoholiker, die sich nur einseitig ernähren, sind vom Vitamin-B12-Mangel bedroht. Dieser äußert sich durch Schädigungen des Nervensystems, die sich als Gedächtnisschwächen bis hin zu Demenz manifestieren und in bestimmten Formen von Anämie, also Blutbildveränderungen. Bei dieser speziellen Form der Anämie handelt es sich um eine sog. makrozytäre Anämie, bei der sich, auf Grund des Vitamin- B12-Mangels, die Erythrozyten-Stammzellen im Knochenmark nur verzögert teilen, und zu wenig funktionsfähige Erythrozyten gebildet werden.

Überdosierung und Vergiftungen

Zu einer Vergiftung mit Kobalt kann es durch das Einatmen bzw. Verschlucken von Kobaltoxidstaub bzw. Kobaltverbindungen kommen. Die Symptome einer akuten Kobaltvergiftung sind Übelkeit, Erbrechen kolikartige Bauchschmerzen und Atemnot. Bei längerer Kobaltzufuhr können Hypothyreose, Polyzythämie, sowie Kardiomyopathie auftreten. Ferner ist bekannt, dass Kobalt Kontaktekzeme auslösen kann, z. B. als Bestandteil von Zement oder Glas. Die Therapie einer akuten Kobaltvergiftung besteht in der sofortigen Magenspülung. Die Wirkung von Chelatbildnern gilt als nicht gesichert. Chelatbildner sind komplexe Verbindungen, die in der Lage sind Metallionen zu binden. Die chronische Kobaltvergiftung wird symptomatisch behandelt. Eine Überdosierung von Vitamin B12 (auch Cyanocobalamin genannt) ist kaum möglich, weil die Substanz wasserlöslich ist und bei einem Überschuss größtenteils über den Urin ausgeschieden wird.

Täglicher Bedarf

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt ab einem Alter von 13 Jahren eine tägliche Aufnahme von 3 µg Vitamin B 12. Dies entspricht einer Kobaltaufnahme von etwa 0,3 µg.