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Benediktenkraut

Benediktenkraut ist eine Pflanze, deren blühende Spitzen, Blätter und obere Stängel zur Herstellung von Medizin verwendet werden. Benediktenkraut wurde im Mittelalter häufig zur Behandlung der Beulenpest und als Tonikum für Mönche verwendet. Heute wird Benediktenkraut als Tee zubereitet und bei Appetitlosigkeit und Magenverstimmung sowie zur Behandlung von Erkältungen, Grippe, Husten, Fieber, und bakteriellen Infektionen eingesetzt. Darüber hinaus kommt es als Diuretikum zur Erhöhung der Harnausscheidung und zur Förderung des Milchflusses bei Müttern kurz nach der Geburt zum Einsatz. Einige Menschen tränken Gaze mit Benediktkraus und legen diese Gaze zur Behandlung von Verbrennungswunden und Geschwüren auf die Haut. Im industriellen Bereich wird Benediktenkraut als Aromastoff in alkoholischen Getränken eingesetzt.Man sollte Benediktenkraut nicht mit der Mariendistel (Silybum marianum) verwechseln.

Wie effektiv ist Benediktenkraut?

Es gibt keine ausreichenden wissenschaftlichen Daten, um eine Aussage darüber treffen zu können, wie effektiv Benediktenkraut bei der Behandlung von Durchfall, Husten, Infektionen, Verbrühungen, Wunden oder anderen Leiden ist. Auch bezüglich seiner Wirkung als Diuretikum oder seiner Anwendung zur Förderung des Milchflusses bei stillenden Frauen ist die Studienlage unzureichend. Es bedarf weiterer wissenschaftlicher Untersuchungen, um eine Aussage über die Effektivität von Benediktenkraut bei all diesen Anwendungen treffen zu können.

Wie wirkt Benediktenkraut?

Benediktenkraut enthält Tannine, die bei Durchfall, Husten und Entzündungen helfen könnten. Es gibt jedoch nicht genügend Informationen, um zu sagen zu können, wie gut Benediktenkraut bei vielen dieser Anwendungen helfen kann.

Gibt es Sicherheitsbedenken?

Benediktenkraut ist für die meisten Menschen wahrscheinlich sicher und unbedenklich. In hohen Dosierungen, die 5 Gramm pro Tasse Tee übersteigen, kann Benediktenkraut Magenverstimmungen und Erbrechen verursachen.

Vorsichtsmaßnahmen und Warnungen

Schwangerschaft und Stillzeit: Schwangere und stillende Frauen sollten Benediktenkraut nicht zu sich nehmen. Es gibt Hinweise darauf, dass es während der Schwangerschaft nicht als sicher und unbedenklich angesehen werden kann. Da nicht genug über die Sicherheit dieses Produkts bekannt ist, sollten sicherheitshalber auch schwangere Frauen auf die Einnahme von Benediktenkraut verzichten.

Darmprobleme wie Infektionen, Morbus Crohn und andere entzündliche Erkrankungen: Man sollte Benediktenkraut nicht zu sich nehmen, wenn man unter einer dieser Krankheiten leidet, da es Magen und Darm reizen kann.

Allergien auf Besenkraut und verwandte Pflanzen: Benediktenkraut kann bei Menschen, die empfindlich auf Pflanzen der Asteraceae/Compositae Familie reagieren, allergische Reaktionen hervorrufen. Mitglieder dieser Pflanzenfamilie umfassen unter anderem Besenkraut, Chrysanthemen, Ringelblumen und Gänseblümchen. Wenn man unter Allergien leidet, sollte man vor der Einnahme von Benediktenkraut seinen Arzt konsultieren.

Gibt es Wechselwirkungen mit Medikamenten?

Bei einer Kombination von Benediktenkraut mit folgenden Medikamenten sollte man vorsichtig sein:

Säureblocker

Säureblocker werden verwendet, um die Magensäure zu neutralisieren. Benediktenkraut kann die Magensäureproduktion erhöhen. Durch eine Erhöhung der Magensäureproduktion könnte Benediktenkraut die Effektivität dieser Medikamente reduzieren. Zu Säureblockern zählen Wirkstoffe wie Kalziumcarbonat, Dihydroxialuminium, Natriumcarbonat, Magaldrat, Magnesiumsulfat, Aluminium Hydroxid und weitere.

Medikamente, die die Produktion von Magensäure reduzieren (H2 Blocker)

Da Benediktenkraut die Magensäureproduktion anregen kann, könnte es die Effektivität einiger Medikamente, die als H2 Blocker bekannt sind und zur Reduzierung der Magensäureproduktion eingesetzt werden, reduzieren. Zu dieser Gruppe von Medikamenten gehören unter anderem Cimetidin, Ranitidin (Zantac), Nizatidin und Famotidin.

Medikamente, die die Produktion von Magensäure reduzieren (Protonenpumpen Hemmer)

Da Benediktenkraut die Magensäureproduktion anregen kann, könnte es die Effektivität einiger Medikamente, die als Protonenpumpen Hemmer bekannt sind und zur Reduzierung der Magensäureproduktion eingesetzt werden, reduzieren. Zu dieser Gruppe von Medikamenten gehören unter anderem Omeprazole, Lansoprazol, Rabeprazol, Pantoprazol und Esomeprazol.

Einnahmeempfehlung

Eine angemessene Dosierung von Benediktenkraut hängt von unterschiedlichen Faktoren ab, zu denen unter anderem Alter, Gesundheitszustand und weitere Faktoren gehören. Zum augenblicklichen Zeitpunkt gibt es nicht genügend wissenschaftliche Informationen, um einen angemessenen Dosierungsbereich für Benediktenkraut bestimmen zu können, weshalb man sich an die Dosierungsanleitung auf dem Etikett halten oder einen Arzt oder Apotheker fragen sollte.

Referenzen

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